May 23, 2018
Am Wochenende haben wir endlich wieder eine Radtour gemacht. Da wir unsere unmittelbare Umgebung sehr gut kennen haben wir uns für die Fahrt mit dem Zug entschieden, um die Strecke mit dem Rad zurückzufahren. Tagesziel waren ca. 40 km & so entschieden wir uns für Elgersburg, was ca. eine Stunde Fahrtzeit mit der Bahn von uns entfernt liegt.
Erste Herausforderung – Ticketkauf. Als Nicht-Bahnfahrer war das gar nicht so einfach. Unsere Bahn war bereits da. Bis zur Abfahrt waren es noch ca. 5 Minuten. Im ersten Moment schien alles perfekt. Am Zug angekommen, begannen die Herausforderungen. Der Zugbegleiter nahm seinen Job sehr ernst & erklärte uns anfangs noch freundlich, später sehr bestimmt, dass wir nicht mitfahren können.
Die Dinge vom Standpunkt des anderen sehen
Was für uns total unlogisch erschien, war für ihn Dienst nach Vorschrift. Das Fahrradabteil war voll & nun dürfen wir auf den nächsten Zug warten, der ca. 2 Stunden später fuhr. Dieser Vorschlag kam uns natürlich überhaupt nicht entgegen, zumal wir gerade erfolgreich den Fahrkartenautomaten bezwungen hatten, uns die richtigen Karten auszuwerfen. Nach einigem Hin & Her saßen wir letztendlich doch im Zug. Allerdings im vorderen Wagen, der nach einigen Stationen abgekoppelt wurde & nicht bis zu unserem Ziel fuhr.
An der entscheidenden Halstestelle starteten wir einen zweiten Versuch im hinteren Abteil. Nachdem wir dem Zugbeleiter unser Verständnis für seine Arbeit signalisierten & ihn auch dafür anerkannten, was er für eine gute Arbeit leiste, wirkte er auf einmal einlenkend & wir durften mitfahren. Durch Anerkennung & Aufmunterung kann man in einem Menschen die besten Kräfte mobilisieren.
Das will keiner
Ja, für zwei, drei Stationen war der Weg eng. Es gab ausreichend Sitzplätze, so dass keiner stehen musste. Gerade wollten wir unseren Erfolg feiern, als eine ältere Dame sehr dominant auf einen freien Durchgang bestand & zum WC wollte.
Ich bat sie, bis zur nächsten Station zu warten, dann könnten wir die Räder kurz rausnehmen & sie könne leichter den Weg passieren. Kaum hielt der Zug, rastete diese besagte Dame aus. Es wäre eine Frechheit, dass wir ihr keinen Platz machen. Wir schoben die Räder raus, andere Passagiere stiegen aus & zu. Ja, es war alles auf einmal. Schimpfend lief sie zum WC. War sie dadurch schneller? Nein! Hat sie damit mehr Unterstützung bekommen? Nein.
Sprich Klartext – damit weiß der andere was los ist.
Was spricht dagegen z. B. zu sagen „Ich habe ein Problem. Ich muss dringend zum WC.“ Wir hätten alles möglich gemacht, das sie es schnellstmöglich schafft. Selbst wenn wir sie über die Räder gehoben hätten. ;)
Klarheit verschafft Wege! & Transparenz ist für beide Seiten weniger anstrengend. Eine klare & höfliche Ansprache bewirkt wunder. Menschen wollen helfen. Allerdings möchte niemand zu etwas gezwungen werden oder irgendwelchen Befehlen gehorchen. Sagen wir freundlich was ist, kann der andere viel besser darauf eingehen. Um einen Menschen dazu zubringen etwas zu tun ist es hilreich, dass er es selbst will.
Wie gehtst du in so einer Situation um? Verrat es mir in einem Kommentar, ich freu mich.
Alles Liebe
Peggy
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